From Coast to Coast: 14 Tage, 21 Personen, neue und interessante Ein- und Ausblicke und vieles mehr – das war unsere ‚Nicaragua Exkursion II: Die Karibik Region’
Kommunikation und Entwicklung II: Die Karibik Region
Wie auch schon im Jahr 2014 machten wir uns auch dieses Jahr wieder mit Studierenden des Fachbereichs Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg auf nach Nicaragua. Sowohl das Bachelor- als auch das Mastercurriculum des Fachbereichs Kommunikationswissenschaft sehen Exkursionen als Lehrveranstaltungstypus vor. Demnach können Exkursionen begleitend zu anderen Lehrveranstaltungen oder auch selbständig durchgeführt werden. Sie dienen der Veranschaulichung von Lehrinhalten und bieten die Möglichkeit, sich ein konkretes und authentisches Bild von Kommunikations- und Medienorganisationen an ihren Standorten zu machen. In unserm Fall wurde die Exkursion als selbstständige Lehrveranstaltung zum Themenbereich Interkulturelle Kommunikation angeboten.
Die Anforderungen an die Studierenden in einer derartigen Lehrveranstaltung sind kaum mit jenen einer regulären Lehrveranstaltung in einem Hörsaal zu vergleichen. Die TeilnehmerInnen einer Exkursion müssen sich nicht nur mit den Lehrinhalten auseinandersetzen, sondern sind darüber hinaus mit anderen Kulturen, unterschiedlichen politischen und wirtschaftlichen Systemen sowie gegebenenfalls anderen klimatischen Verhältnissen konfrontiert. Diese Faktoren führen zu einer sehr starken persönlichen Involviertheit der TeilnehmerInnen und im Falle der Nicaragua-Exkursion erlebten die Studierenden erhebliche Unterschiede in allen genannten Bereichen.
Die Karibik Region
Der generelle Schwerpunkt der Exkursion nach Nicaragua lag dieses Mal auf dem Besuch der autonomen Region RAAS (Región Autónoma del Atlántico Sur) an der Karibikküste des Landes. Zentrale Themen waren u.a.: Öffentlichkeits- und Medienarbeit von Nichtregierungsorganisationen, Medienlandschaft in Nicaragua und die Besonderheiten an der Karibikküste, Nord-Süd Diskurs, Bildung, Entwicklungspolitik, Geschichte und Politik in Nicaragua und die Besonderheiten der autonomen Regionen, Tourismus und kultureller Wandel sowie generell das Konzept der Nachhaltigkeit in unterschiedlichen Bereichen.
Global Citizenship Education
Als Metathema diente uns das Konzept der Global Citizenship Education. Dieses relativ neue Konzept aus der Pädagogik stellt eine Erweiterung des Begriffs Globales Lernen dar. Nach Helmuth Hartmeyer kann ‚Globales Lernen’ in verschiedenen pädagogischen Feldern verortet werden, beispielsweise in der politischen und entwicklungspolitischen Bildung, in der Umweltbildung, der Friedenspädagogik sowie im interkulturellen und interreligiösen Lernen. Es handelt sich dabei um ein didaktisches Konzept bzw. pädagogisches Programm, das sich mit den pädagogischen Herausforderungen der Globalisierung befasst.
Der Ansatz der ‚Global Citizenship Education’ geht noch einen Schritt weiter als ‚Globales Lernen’ und bezieht nach Werner Wintersteiner die politische Komponente globaler Lernprozesse in die Überlegung mit ein. Die Verantwortung liegt hierbei bei den Lehrenden UND den Lernenden mit dem Ziel den Herausforderung der Globalisierung zu begegnen und gemeinsam solidarisch in ‚einer Welt’ zu leben.
Bei der Konzeption der Nicaragua Exkursion war es uns ein zentrales Anliegen, die beiden Ansätze ‚Interkulturelle Kommunikation’ und ‚Globales Lernen’ zusammenzudenken und bestmöglich umzusetzen.
Im Folgenden wollen wir die wichtigsten Stationen unserer Nicaragua Exkursion kurz Revue passieren lassen:
Tag 1
Besuch der Salzburger Partneruniversität ‚Universidad Nacional Autónoma de Nicaragua (UNAN León)’ und Austausch mit Studierenden der Kommunikationswissenschaft.
Besuch und Vortrag bei unserem lokalen Exkursionspartner ‚Loro Trips: Nachhaltig Reisen & Spanisch Lernen’.
Tag 2
Stadtbesichtigung León.
Tag 3
Besteigung des Cerro Negro und Ausflug nach Las Peñitas.
Tag 4
Vortrag über die NGO CHICA (Verein zur Koordinierung der österreichischen Partnerschaften mit Nicaragua).
Besuch und Austausch mit den Schülern und Verantwortlichen unseres Projekts CeTeCh in Chichigalpa.
Besuch des Freien Radios Volcan in Granada und Gespräche mit den SendungsmacherInnen.
Tag 5
Stadtbesichtigung Granada.
Bootstour durch die Granada vorgelagerten Inseln im Nicaraguasee (La Isletas).
Tag 6
Stadtbesichtigung Bluefields.
Vortrag über das unabhängige Label Bluefields Sound System.
Tag 7
Besuch und Vorträge an der University of the Autonomous Regions of the Nicaraguan Caribbean Coast (URACCAN).
Besuch der NGO Foundation for the Autonomy and Development of the Atlantic Coast of Nicaragua (FADCANIC). Schwerpunkt: Medienausbildung für marginalisierte Jugendliche.
Besuch des Studios von Bluefields Sound System inklusive Live Session.
Tag 8
Besuch der sehr entlegenen indigenen Community auf Rama Cay.
Besuch des Community Radios Caribeean Pearl in der Pearl Lagoon – Live on Air: DJ Horny.
Tag 9
Besuch der indigenen Communities rund um die Pearl Lagoon:
Miskitos in Kakabila.
Garifuna in Orinioko.
Creole in Marshall Point.
Tag 10
Bootstour zu den Pearl Cays.
Tag 11
Lange Reise von der Pearl Lagoon nach Big Corn Island (Boot – Bus – Flugzeug – Taxi).
Tag 12
Besuch des Community Radios La Islena auf Big Corn Island.
Besuch bei der Medienausbildungseinrichtung FADCANIC auf Big Corn Island.
Tag 13
Besuch und Vortrag Community Radio Likkle auf Little Corn Island.
Wir möchten uns herzlich bei unserer Partnerorganisation Loro Trips für die perfekte Zusammenarbeit bedanken!
Ein großer Dank gilt auch allen TeilnehmerInnen für die hohe Motivation und Diszipliniertheit!
Last but not least: Ohne die Unterstützung des Fachbereichs Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg hätte die Exkursion natürlich nicht stattfinden können – Chapeau!
Es war sehr schön, es hat uns sehr gefreut!
Leave A Comment