Nela hat 2011 in Kapstadt als Freiwillige bei einem HipHop Kunst- und Musikprojekt mitgearbeitet und teilt ihre Erfahrungen mit uns. Sie ist Photoshop-Enthusiastin und steht hinter der Plattform ‘Photoshop – Ask the rabbit’, auf der sie hilfreiche Tipps und Tricks für die Arbeit mit der Bildbearbeitungs-Software bereitstellt.
Welch Motivation lag dahinter dich ehrenamtlich im Ausland zu engagieren?
Ich wollte meine Fähigkeiten gerne einmal ohne monetären Antrieb einsetzen. Irgendwie hat mich das unzufrieden gemacht immer nur alles wegen dem lieben Geld zu tun. Ich hab mich gefragt, ob ich meine Fähigkeiten und die Liebe zu meiner Tätigkeit auch helfend einsetzen kann. Und zwar für Menschen, die wirklich Hilfe brauchen. Dass jeder gerne eine gratis Website hätte ist mir klar, aber ich wollte das gerne in den Dienst einer guten Sache stellen.
Welches war das Zielland (und warum)? Bei welchem Projekt hast du gearbeitet und wie hast du es gefunden?
Ich habe im Internet nach Projekten gesucht und bin dann zufälligerweise über ein HipHop Kunst- und Musikprojekt gestolpert. Das Projekt hat förmlich nach meinem Bruder und mir geschrien, da er und ich schon seit einiger Zeit miteinander Kunstprojekte und -ausstellungen machen. Die Anforderungen waren Kenntnisse in Kunst, Musik, aber auch Fotografie und Webdesign. Und da hab ich mich ganz klar darin gesehen. Mein Bruder war von der Idee an einem Hilfsprojekt zu arbeiten sofort begeistert und hat sich mir angeschlossen.
Das Projekt war in Kapstadt. Das Land an sich spielte für mich keine Rolle, da war ich flexibel.
Es wurde über Rainbow Garden Village angeboten. Ich hab mich im Internet ein bisschen über diese Organisation infomiert und dann gleich hingeschrieben und mich für die Freiwilligenarbeit beworben.
Wie lange warst du dort und was hat der Aufenthalt gekostet?
5 Wochen, 1750 EURO inkl. Flug, Verpflegung und Unterkunft.
Was waren deine Tätigkeitsbereiche?
Leider gab es, als wir da waren, nicht wirklich viel zu tun. Wir hatten oft frei und selbst wenn wir im Office waren, ist nicht viel passiert. Es gab eine Großveranstaltung, auf der ich fotografierte und filmte. Die Website habe ich neu gestaltet und technisch umgesetzt. Zu sehen unter www.healthehood.org.za
Es wird sehr sehr viel Eigeninitiative und Engagement vorausgesetzt. Daher haben wir uns selbst Arbeit geschaffen, oder haben uns künstlerisch beschäftigt. Mein Bruder hat beispielsweise Musik mit den Jungs und den betreuten Kids aufgenommen und einen Track eingespielt.
Was waren die Highlights und was die Schattenseiten?
Grundsätzlich bin ich nicht böse, dass es nicht viel zu tun gab, da dadurch Zeit blieb Land und Leute kennenzulernen. Das bewerte ich durchaus positiv.
Andererseites hatte ich mir die Freiwilligenarbeit etwas anders vorgestellt. Highlights waren definitiv die Leute, die ich kennenlernen durfte. Heal the Hood – so der Name der HipHop-Bewegung, rund um Frontmann Emile XY – sind ein großartiges, eingespieltes Team, das seit vielen Jahren mit seinen Aktionen und Workshops Kinder und Jugendliche von der Straße abhält. Die Truppe agiert äußerst professionell und man merkt die jahrzehntelange Erfahrung. Die Jungs haben uns viel Wissen mitgegeben, aus ihrem Erfahrungsschatz, uns die HipHop- und Streetartkultur ihres Landes weitergegeben, was ich ganz besonders toll fand! Ich bin ein großer Streetart-Fan und hab mich wahnsinnig über die Streetarttour gefreut, die Heal the Hood mit uns gemacht haben.
Weniger begeistert bin ich von den hohen Kosten, die an die veranstaltende Organisation bezahlt werden müssen. Und da ist Rainbow Garden Village noch günstig, im Vergleich zu anderen Anbietern. In einem Gespräch mit dem Geschäftsführer wurde mir erläutert, dass die Kosten den Administrationsapparat, Mitarbeiterkosten, usw. abdecken. Mir erscheint der Betrag dennoch etwas hoch, denn sind die Voluntäre einmal vor Ort, passiert nicht mehr viel an Betreuung. Zumindest war es in unserem Fall so.
Bei den Projekten an sich landet jedenfalls kein einziger Cent. Man argumentiert dies damit, dass man die Projekte nicht finanziell abhängig machen möchte. Meines Erachtens wäre wenigstens eine Aufwandsentschädigung oder etwas ähnliches angebracht, da die Menschen im Projekt mit den Volontären auch Zusatzaufwand haben. Die müssen eingeschult, versorgt und betreut werden. Es ist ja nicht so, dass man in ein neues Land in ein neues Projekt kommt, und sofort weiß wie der Hase läuft … Aber das ist nur meine persönliche Meinung.
Würdest du das Projekt weiterempfehlen?
Grundsätzlich ja, definitv. Aber ich würd es nicht mehr über eine Hilfsorganisation machen. Einer der Volontäre hat sich das vor Ort alles selbst organisiert und Heal the Hood einfach selbst angeschrieben. Das war smart! Hatte deutlich weniger Kosten dadurch. Auch die Gastfamilie hat er selbst gefunden. Ich glaube, dass man mit guter Recherche und ein paar Kontakten auch selbst an gute Projekte herankommt. Dann kann man das Geld, das man der Hilfsorganisation zahlen würde anderweitig einsetzen. Würde für mich mehr Sinn machen.
Fotos: © Nela Rammler
Wir bedanken uns herzlich für das Interview und für den Einblick in deinen Freiwilligenaufenthalt in Südafrika!
ich möchte einmal meine Erfahrungen mit RGV mitteilen.
als allererstes möchte ich sagen dass es zu keiner Kooperation zwischen mir und RGV kam.
nun zu den details:
ich wollte gern am Projekt Beach Cleaning in Bilbao teilnehmen.
das ganze sollte mich 1650€ für 4 Wochen kosten mit einer Mehrbettunterkunft ohne Verpflegung.
als ich sagte dass ich gern mit einem Camper kommen würde und mich selbst um die Unterkunft kümmern wollte, wurde mir mitgeteilt, dass dies nicht gehen würde.
ich muss eine Unterkunft für 1650€ buchen.
total unverständlich für mich, und daraus resultiert eigentlich nur, dass RGV einen überteuerten Urlaub verkaufen möchte.
ich vermute ganz stark dass dies der Hauptgrund ist warum RGV und auch andere Anbieter die Projekte anbieten.
Also wenn die Beteiligung an einem doch anscheinend wichtigem Projekt ohne Kompromisse einzugehen teilweise mehrere Tausend Euro kostet, ist es fraglich was da im Vordergrund steht.
Finger weg kann ich nur sagen, das Ziel dieser “Unternehmen” ist KEINESFALLS etwas gutes zu tun.